Schädlings-ABC
- Die Wanderratte [Rattus norvegicus]
Größe eine erwachsenen Tieres: Körper 19 – 25 cm lang, Schwanzlänge 16 – 20 cm.
Farbe: Grau-braun, meist mit heller Bauchseite. Ohren: Relativ klein, kleiner als bei Hausratte, Abstand zwischen Ohren und Augen recht weit (Ohren würden nach vorne geklappt die Augen erreichen). Verschmutzung und Fraß von Nahrungs- und Futtermittel aller Art, auch verdorbener und faulender Substanzen. Daher häufig auf Müllplätzen. Nagetätigkeit an Verpackungs- und Baumaterial. Überträgt direkt oder indirekt viele gefürchtete Krankheiten auf Mensch und Vieh, zum Beispiel Thyphus, Cholera, Ruhr, Pest, Tuberkulose, Trichinose, Maul - und Klauenseuche u. a.
- Die Hausmaus [Mus musculus]
Auf der Oberseite dunkel bis schwarz, unterseits grau gefärbt. Körper und Schwanz jeweils bis 9 cm lang. Große Vermehrungsfähigkeit. 4-8 Junge pro Wurf, 4-6 Würfe jährlich. Lebt bevorzugt in trockenen Räumen, kann sich gut an verschiedene Bedingungen anpassen, z.B. an Kälte (Vorkommen in Kühlhäusern). Lebens- und Futtermittel, aber auch Textilien, Papier, Leder u.a. werden von ihr angefressen und durch Exkremente verunreinigt. An Getreide unterscheidet sich Auftreten der Mäuse von Rattenbefall durch das Vorhandensein von kleinen, ca. 1-2 mm großen Nagespänen (Spelzen, Kornstückchen). Überträgt auch Krankheiten, z.B. Paratyphus, Trichinose u.a.
- Die deutsche Schabe [Blattodea]
Schaben bilden innerhalb der Klasse der Insekten eine eigene Ordnung, die der Blattaria. Es sind etwa 3.000 verschiedene Arten bekannt, die meist in den bewaldeten, tropischen Zonen der Erde beheimatet sind. Unter den Schaben ist die Deutsche Schabe die häufigste. Es ist abstoßend, solche Tiere in der Küche zu haben. Schaben findet man meistens in Bäckereien und Gastwirtschaften, es gibt sie aber auch in Kantinen, Krankenhäusern und privaten Haushalten in der Küche. Schaben sind jedoch nicht nur abstoßend, sie können auch Nahrungsmittel zerstören, teils durch ihr Nagen, teils durch Verunreinigung und durch den unangenehmen Geruch, den sie verbreiten. Danaben können sie auch an Papier, Leder und Textilien nagen und dadurch Schaden verursachen.
- Wespen [Vespinae]
Wespen kommen auf der ganzen Welt vor. In Deutschland sind die häufigsten Arten die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Diese beiden Arten kommen regelmäßig in Städten und Dörfern vor und gelten als typische Kulturfolger. Wespenstiche sind sehr schmerzhaft. Besonders gefährdet sind Allergiker – bei empfindlichen Menschen kann bereits ein einzelner Wespenstich gefährliche Folgen haben. Darüber hinaus sind es Hygieneschädlinge, da sie Krankheitserreger und Schimmelpilze verbreiten können. In Bäckereien und anderen Lebensmittelbetrieben haben diese Insekten daher nichts zu suchen.
- Die Wegameise [Lasius niger]
Die Schwarzgraue Wegameise ist in ganz Deutschland weit verbreitet. Die sehr anpassungsfähigen Ameisen sind typische Kulturfolger, die in Städten, Parks, Gärten, Wiesen und Ackerland vorkommen. Sie tauchen besonders häufig im Frühjahr in Wohnungen auf, wenn die Nahrung im Freiland noch knapp ist. Im Garten können die Tiere unangenehm auffallen, wenn sie ihre Nesthügel in Rasenflächen oder Beeten anlegen, bzw. Terrassen oder gepflasterte Wege unterhöhlen. Indirekt schädigt diese Ameisenart auch Kulturpflanzen, indem sie die dort lebenden Blattläuse betreut und schützt. Die Arbeiterinnen sind rund 4 mm lang und einheitlich dunkel gefärbt. Männchen und Weibchen werden deutlich größer als die Arbeiterinnen und besitzen im Gegensatz zu diesen Flügel. Nach der Begattung werfen die Weibchen ihre Flügel rasch ab und ähneln somit den Arbeiterinnen. Die Männchen sind sehr kurzlebig und sterben bald nach der Begattung.
- Die Pharaoameise [Monomorium pharaonis]
Die Pharaoameise hat in den letzten Jahren mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Ursprünglich in Ostasien beheimatet, wurde sie Ende des 19. Jahrhunderts mit Handelsgütern nach Europa verschleppt. Die Arbeiterinnen sind etwa 2 mm groß, die dunklere Königin etwa 5 mm. Sie ist an beheizte Gebäude gebunden; den Winter unter Freilandbedingungen übersteht sie nicht. Die Stiche dieser Knotenameise sind sehr schmerzhaft. Für Furore sorgen immer wieder Berichte über Pharaoameisen in Krankenhäusern. Durch Verunreinigung steriler Geräte, Besiedlung von Lüftungssystemen und Kabeltunneln bis hin zum "Benagen" frischer Operationswunden kann es zu ernsthaften Problemen kommen. Inzwischen hat sie auch eine besondere Vorliebe für EDV-Anlagen entwickelt. Angelockt durch die Wärme solcher Geräte und bestimmte Materialien im Inneren kommt es zu Komplikationen, bis hin zu Elektrobränden. Eine Bekämpfung der versteckt lebenden Pharaoameisen ist sehr schwierig und aufwendig, da das gesamte Nest von der Bekämpfung erfasst werden muss.